Supermassereiche Schwarze Löcher bewegen sich vermutlich durchs All, das behaupten Forscher schon lange. Bisher wurde der klarste Fall der Bewegung eines supermassereichen Schwarzen Lochs entdeckt. Forscher von Harvard und Smithsonian haben in den letzten fünf Jahren daran gearbeitet, dieses seltene Phänomen zu beobachten, indem sie die Geschwindigkeiten von supermassiven Schwarzen Löchern und Galaxien verglichen haben.
Für ihre Suche untersuchte das Team zunächst 10 entfernte Galaxien und die supermassereichen Schwarzen Löcher in ihren Kernen. Sie untersuchten insbesondere Schwarze Löcher, die Wasser in ihren Akkretionsscheiben enthalten – Spiralstrukturen, die sich spiralförmig nach innen zum Schwarzen Loch hin drehen.
Während das Wasser um das Schwarze Loch wirbelt, erzeugt es einen laserähnlichen Funklichtstrahl, der als Maser bekannt ist. Durch die Untersuchung einer kombinierten Anordnung von Radioantennen mit einer Technik, die als Interferometrie mit sehr langer Basislinie bekannt ist, können Maser helfen, die Geschwindigkeit eines Schwarzen Lochs sehr genau zu messen.
Diese Methode half dem Team festzustellen, dass neun von zehn supermassereichen Schwarzen Löchern in Ruhe sind, aber eines auffällt und in Bewegung zu sein scheint.
Das Schwarze Loch befindet sich im Zentrum der Galaxie J0437+2456, 230 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Seine Masse ist etwa drei Millionen Mal größer als die unserer Sonne.
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Anhand von Beobachtungen der Observatorien Arecibo und Gemini bestätigte das Team seine ersten Ergebnisse. Das supermassereiche Schwarze Loch bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 177 km/h innerhalb der Galaxie J027+0437. Aber was die Bewegung verursacht, ist unbekannt. Das Team vermutet, dass es zwei Möglichkeiten gibt.
„Wir beobachten die Folgen der Verschmelzung zweier supermassiver Schwarzer Löcher. Das Ergebnis einer solchen Verschmelzung kann dazu führen, dass das neugeborene Schwarze Loch zurückprallt, und wir können es im Moment des Rückstoßes oder wenn es sich wieder beruhigt, beobachten“, heißt es in der Studie.
Aber es gibt noch eine andere, vielleicht noch aufregendere Möglichkeit: Das Schwarze Loch könnte Teil eines binären Systems sein. „Trotzdem hatten Wissenschaftler Schwierigkeiten, eindeutige Beispiele für binäre supermassereiche Schwarze Löcher zu identifizieren. Was wir in der Galaxie J0437+2456 sehen können, ist eines der Schwarzen Löcher in einem solchen Paar, während das andere unseren Radiobeobachtungen aufgrund des Fehlens von Maser-Emission verborgen bleibt."
Letztendlich sind jedoch weitere Beobachtungen erforderlich, um die wahre Ursache für die ungewöhnliche Bewegung dieses supermassereichen Schwarzen Lochs zu ermitteln.
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