Forscher der ALPHA-Kollaboration am Europäischen Zentrum für Kernforschung (CERN) haben die erfolgreiche Durchführung des weltweit ersten Antimaterie-Manipulationsexperiments mit einem in Kanada gebauten Lasersystem zur Kühlung einer Probe auf nahezu den absoluten Nullpunkt bekannt gegeben.
Technologien zur Lasermanipulation durch unterkühlte gewöhnliche Atome erschienen vor 40 Jahren und revolutionierten buchstäblich die moderne Atomphysik. Das ALPHA-Experimentprogramm zum Einfangen von neutralem Antiwasserstoff in einer Magnetfalle startete 2011 am CERN. Den Physikern gelang es dann, mehrere hundert Antiwasserstoffatome für 15 Minuten im AD-Antiprotonenmoderator zu halten.
„Es war so etwas wie ein verrückter Traum: Antimaterie mit einem Laser zu manipulieren. Ich bin sehr froh, dass unser Traum als Ergebnis der enormen gemeinsamen Arbeit kanadischer und ausländischer Wissenschaftler endlich wahr geworden ist", kommentierte einer der Autoren der Arbeit, Makoto Fujiwara.
Physiker erwarten, dass der neue Laser eine Reihe von Quantenexperimenten ermöglichen wird, um die Eigenschaften von Antimaterie zu untersuchen. Insbesondere erhoffen sich die Wissenschaftler von ihrer Arbeit zu verstehen, warum das Universum hauptsächlich aus Materie besteht und nicht zu gleichen Teilen aus Materie und Antimaterie, wie es das Urknallmodell vorhersagt.
„Mein nächster Traum ist es, einen ‚Brunnen‘ aus Antiatomen zu erschaffen, indem ich lasergekühlte Antimaterie in den freien Raum schleudere. Wenn dies umgesetzt wird, wird es die Schaffung einer völlig neuen Klasse von Quantenmessungen ermöglichen, die zuvor undenkbar waren“, sagte Fujiwara gegenüber Reportern.
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