Dem Rot- oder Blutmond wurden im Mittelalter verschiedene mystische Eigenschaften, Gewaltausbrüche und sogar ein Vorbote von Kriegen zugeschrieben. All dies hängt, sagen wir, mit dem Analphabetismus der mittelalterlichen Bevölkerung zusammen.
Womit hängt also die rote Farbe des Satelliten unseres Planeten zusammen? Warum, wenn es eine Mondfinsternis gibt und unser einsamer Satellit sich im Schatten der Erde wiederfindet, ist er dann in blutigen Tönen gefärbt? Die rote Farbe des Mondes hängt mit dem visuellen Effekt zusammen, der auftritt, wenn die tangential zur Erdoberfläche verlaufenden Sonnenstrahlen in der Erdatmosphäre gestreut werden und teilweise den Mond erreichen. Das Phänomen wird Rayleigh-Streuung genannt.
Während einer totalen Mondfinsternis richten sich Erde und Mond in einer perfekten Linie aus, sodass unser Blauer Planet die Sonnenstrahlen daran hindert, den Mond zu erreichen. Obwohl die Erde am Erde-Mond-Punkt viel größer als die Sonne ist, werden Lichtstrahlen an den Rändern unseres Planeten gebrochen, bevor sie den Mond erreichen. Und da die Erdatmosphäre für die Strahlen des rot-gelb-glühenden Teils des Spektrums am transparentesten ist, erreichen diese Strahlen während einer Sonnenfinsternis die Mondoberfläche, wodurch die Mondscheibe rot wird.
Und manchmal können wir den roten Mond in dem Moment sehen, wenn er nachts über dem Horizont untergeht. Dies hängt wiederum mit der Streuung von reflektiertem Licht durch die staubige und rauchige Atmosphäre der Erde zusammen.
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