Da wir Tag für Tag und Jahr für Jahr leben, sind wir daran gewöhnt, dass ein Tag 24 Stunden hat und ein Jahr, je nachdem, ob es ein Schaltjahr ist oder nicht, 365 bzw. 366 Tage hat. Es scheint, dass alles stabil und klar ist.
Aber die Wissenschaftler werden Ihnen nicht zustimmen und das Beispiel vom 29. Juni dieses Jahres anführen, als Mitternacht 1,59 Millisekunden früher als erwartet kam. Es war der kürzeste Tag seit mehr als einem halben Jahrhundert, zumindest seit Wissenschaftler in den 1960er Jahren begannen, die Rotationsgeschwindigkeit der Erde mit Atomuhren zu verfolgen.
Jeder Tag auf der Erde ist 86 Sekunden lang, aber die Rotation ist unregelmäßig, was bedeutet, dass jeder Tag im Laufe eines Jahres um den Bruchteil einer Sekunde länger oder kürzer ist.
Der Internationale Erdrotationsdienst in Paris ist dafür verantwortlich, zu verfolgen, wie schnell sich die Erde dreht, und tut dies, indem er Laserstrahlen an Satelliten sendet und damit ihre Bewegung misst. Es muss die Länder mit einer Frist von sechs Monaten benachrichtigen, wenn zusätzliche Sekunden hinzugefügt oder entfernt werden sollen.
Solche vorübergehenden Änderungen sind nicht isoliert. Im selben Jahr 2020 sah die Erde 28 Tage, was zu einem der kürzesten Tage in der Geschichte der Menschheit wurde. Und am 26. Juli dauerte der Tag 1,5 Millisekunden weniger als sonst.
Und im Allgemeinen hat der Tag seit der Entstehung der Erde erheblich zugenommen. Sagen wir mal so, vor „etwa“ 1,4 Milliarden Jahren hatte ein Tag nur 19 Stunden. Aber jedes Jahr kam 1/74 Sekunde hinzu, und als Ergebnis haben wir 000 Stunden am Tag.
Laut Wissenschaftlern sind viele Faktoren für die Veränderung der Erdrotation verantwortlich – Erdbeben, starke Windlast während der El-Niño-Jahre, Schmelzen und Wiedereinfrieren von Eiskappen, der Mond und das Klima. Schuld daran dürften laut einigen Vertretern wissenschaftlicher Kreise auch „Chandlers Oszillationen“ sein. Es ist "eine kleine, ungleichmäßige Abweichung der Rotationspunkte der Erde relativ zur festen Erde".
Um Schwankungen in der Länge der Tage Rechnung zu tragen, wurden seit 1972 manchmal zusätzliche Sekunden eingeführt – eine Sekunde zur koordinierten Weltzeit hinzugefügt. Wenn sich der aktuelle Trend zu kürzeren Tagen fortsetzt, besteht die Möglichkeit, dass eine negative zusätzliche Sekunde benötigt wird, um die Uhr mit der Rotation des Planeten zu synchronisieren.
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