Das James-Webb-Weltraumteleskop, das leistungsstärkste, das jemals in die Umlaufbahn gebracht wurde, hat das bisher genaueste Bild des frühen Universums gezeigt, das 13 Milliarden Jahre alt ist, berichtete die amerikanische Weltraumbehörde NASA.
Das atemberaubende Bild, das bei einem Briefing im Weißen Haus von Präsident Joe Biden veröffentlicht wurde, ist vollgepackt mit Tausenden von Galaxien und zeigt einige der schwächsten Beobachtungsobjekte in Blau-, Orange- und Weißtönen.
Das als „First Webb Deep Field“ bekannte Bild zeigt den Galaxienhaufen SMACS 0723, der als Gravitationslinse fungiert und Licht von fernen Galaxien dahinter zum Observatorium bricht, wodurch ein kosmischer Vergrößerungseffekt entsteht. Webb baute das zusammengesetzte Bild in 12,5 Stunden zusammen und übertraf damit bei weitem das, was sein Vorgänger, das Hubble-Weltraumteleskop, in Wochen schaffen konnte.
„Obwohl dies keineswegs das weiteste ist, was Webb sehen kann, ist es das tiefste Bild, das jemals aufgenommen wurde, und es demonstriert die Leistungsfähigkeit dieses großartigen Teleskops: seine atemberaubende Empfindlichkeit, seinen großen Wellenlängenbereich und seine Bildschärfe“, sagte Avi Loeb, Professor für Astronomie in Harvard. Er erklärte, dass die roten Bögen alte Galaxien sind, während die hellen Kreise und Ellipsen zu den jüngeren Galaxienhaufen im Vordergrund gehören. Er fügte hinzu, dass er von der Idee „begeistert“ sei, dass Webb dem Urknall, der vor etwa 13,8 Milliarden Jahren stattfand, noch näher kommen würde.
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Die nächste Reihe von Bildern wird am Dienstag veröffentlicht und wird Details über die Atmosphären entfernter Planeten, „Sternenkindergärten“, in denen Sterne entstehen, Galaxien, die im Tanz enger Kollisionen eingefroren sind, und die Gaswolke um einen sterbenden Stern enthüllen.
Webb führte auch Spektroskopie – eine Lichtanalyse, die detaillierte Informationen liefert – auf einem Gasriesenplaneten namens WASP-96 b durch, der 2014 entdeckt wurde. WASP-1150 b ist fast 96 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat etwa die Hälfte der Masse des Jupiters und macht in nur 3,4 Tagen eine vollständige Umdrehung um seinen Stern.
Nestor Espinoza, ein STSI-Astronom, sagte, dass frühere Spektroskopien von Exoplaneten mit vorhandenen Instrumenten im Vergleich zu dem, was Webb tun konnte, sehr begrenzt waren. „Es ist, als wäre man in einem sehr dunklen Raum und man hat nur ein kleines Loch, durch das man schauen kann“, sagte er über die frühe Technologie. „Mit Webb haben wir jetzt ein riesiges Fenster geöffnet und können all die kleinen Details sehen.“
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